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Die heilsame Kraft des Schreibens

Heike Sievers

… schenkte Ihnen und mir Daniela Pucher: Hier folgt ihr Artikel, den sie mir zu unserer Bloggeschenk-Aktion schrieb. (Jährlich veranstaltet unser Lieblingsnetzwerk Texttreff diesen Austausch.) Danke für diesen inspirierenden Text, liebe Daniela. Und adé Schäfchen zählen!

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„Lass mich mal laut denken“, sagen wir ab und zu, wenn wir gemeinsam mit anderen ein Problem wälzen. Damit wünschen wir uns nicht nur die volle Aufmerksamkeit der anderen. Wir möchten auch, dass wir unsere eigenen Gedanken aussprechen und sie weiterspinnen dürfen, ohne dass die anderen gleich wieder mit einem Gegenargument hineingrätschen. Warum tun wir das? Weil wir intuitiv wissen, dass sich beim konzentrierten Formulieren, beim Finden der richtigen Worte für unsere Gedanken neue Synapsen verbinden und so ein Kreativitätsschub möglich wird.

Das Konzept des Schreibdenkens

Hinter dem Konzept des „Schreibdenkens“ steckt unter anderem auch diese Idee: dass wir zu einem Problem oder einer Idee etwas aufschreiben und uns dabei freispielen von Selbstzensur und Fremdkritik.*) Wir setzen den Stift an oder legen die Hand auf die Tastatur und versuchen, die Fülle an Gedanken aus dem Kopf aufs Papier zu bekommen. Dabei entsteht ganz automatisch ein Trichtereffekt: die ungreifbaren Gedanken, die ungeordnet umherschwirren, müssen verdichtet werden. Indem wir die passenden Worte und Formulierungen finden, werden die ungeordneten Gedanken bereits einer ersten Strukturierung unterzogen. 

Sind sie einmal auf Papier, entsteht eine vielleicht auch nur kleine Distanz zu diesen eigenen Gedanken, die aber wichtig ist. Wir können sie dadurch betrachten, liegen lassen, drüberschlafen – um sie bei Bedarf erneut aufzugreifen und weiterzuentwickeln.

Die Ziele können unterschiedlich sein, vom Reflektieren von Erfahrungen bis zum Weiterentwickeln von Ideen, vom Befreien belastender Grübeleien bis zum Finden von Lösungen. Einen gemeinsamen Nenner haben diese Ziele jedoch: Es geht immer um Klarheit, immer darum, Gedanken zu sortieren, damit man den nächsten Gedanken klarer sieht – oder sogar eine Lösung. Nicht zuletzt aus diesen Gründen wird Schreiben gern in der Psychotherapie, aber auch in der Schmerzbewältigung, Onkologie oder Suchttherapie angewandt.

Selbstreflexion: um zu lernen und sich weiterzuentwickeln

Das Tagebuch ist beispielsweise schon seit Jahrhunderten ein beliebtes Mittel der Alltagsbewältigung und ist auch heute noch beliebt. Ich selbst schreibe mit Unterbrechungen seit meiner Jugend Tagebücher. Wann immer mich etwas beschäftigt oder vielleicht sogar quält, beginne ich zu schreiben. Ich formuliere den erstbesten Gedanken, der mir in den Sinn kommt. Mit diesem Prinzip aus der Schreibtherapie „erster Gedanke = bester Gedanke“ ist der Bann gebrochen, überhaupt etwas aufs Papier zu bekommen. In weiterer Folge schreibt „es“ sich fast wie von selbst. Es sind Assoziativketten, die sich bilden, und in kurzer Zeit habe ich mehr Klarheit über meine Gefühle oder darüber, was nun als Nächstes zu tun ist.

Natürlich lassen sich Tagebücher auch zweckwidmen. Eine besondere Form des Ernährungstagebuchs beispielsweise hat die Ärztin und Psychotherapeutin Silke Heimes entwickelt. In einem Zwölf-Wochen-Programm schreibt man sich schlank, indem man angeregt wird, über die Hintergründe eigener Ernährungsgewohnheiten nachzudenken.**) 

Ich habe es ausprobiert. Es ist tatsächlich hilfreich, Glaubenssätze zu reflektieren (etwa „Man muss essen, was auf den Tisch kommt“ und dergleichen) oder die Haltung zum eigenen Körper zu hinterfragen. Ich als Sinncoach hätte auch noch die Sinnfrage dazugestellt, um einen größeren Sinnzusammenhang zwischen Essgewohnheiten und persönlichen Zielen oder einer Lebensvision herzustellen. Lebenssinn ist ja doch der beste Motivator für uns alle. Die Verschriftlichung sorgt dafür, dass man sich alles besser merkt, vor allem, wenn man auch noch mit der Hand schreibt.

Grübeleien unterbrechen

Sie kennen vielleicht die Situation: Sie liegen im Bett und können nicht einschlafen, weil sich im Hirn tausend Gedanken austoben wie eine Horde wild gewordener Kinder am Spielplatz. Gerade in der Nacht kommen dann gerne düstere Gedanken dazu, und dann ist es vollends vorbei mit Schlafenkönnen. 

Die meiner Meinung nach beste Hilfe: aufstehen und schreiben, natürlich über genau das, was einem gerade den Schlaf raubt. Auch hier gilt: Der erste Gedanke kommt aufs Papier, und dann schreibt man einfach assoziativ weiter. „Automatisch Schreiben“ nennen wir Schreibtherapeutinnen das. Sobald Sie alles Wesentliche abgeladen haben – vielleicht sogar mit Aussicht auf eine Lösung des Problems –, können Sie einschlafen. Besser als jedes Schäfchenzählen!

Sachthemen schärfen

Ich bin Sachbuchautorin und Autorencoach und sehe mich dabei oft vor der Situation, ein Buchthema einzugrenzen und gut kommunizierbar zu machen. Dafür hilft – Sie werden es sich schon denken – natürlich Schreiben. Deshalb habe ich bereits in der Konzeptphase eine ganze Reihe an „Schreibaufträgen“ vorgesehen. Sie alle haben zum Ziel, das Thema einzukreisen, die Zielgruppe und deren Probleme genauer kennenzulernen. Nicht zuletzt entsteht so ein Buchkonzept mit individueller Färbung, das gleichzeitig auch die nötige Marktfähigkeit bekommt. 

Noch ein Effekt entsteht dabei: Meine (angehenden) Autorinnen und Autoren geben mir häufig die Rückmeldung, dass die einzelnen Schreibaufgaben auch ihr Verständnis des Themas noch einmal mehr schärft. Oder sie entdecken eine kleine Lücke in ihrem Wissensschatz. Auch möglich: Es wird ihnen erst in der schriftlichen Auseinandersetzung bewusst, wie ihre Haltung zum Thema konkret ist. Bislang hatten sie das im Gefühl – jetzt können sie es in Worte fassen. Das ist nicht unwesentlich fürs Selbst- oder auch Buchmarketing. Ein Effekt jedoch ist mein erklärter Liebling: „Ich wusste gar nicht, was ich alles weiß!“, rief einmal einer meiner Autoren. „Mein Selbstwertgefühl schwebt gerade auf Wolke sieben!“

Wer kann da noch sagen, Schreiben hätte keine heilsamen Kräfte!

*) Das Konzept des Schreibdenkens hat die Psychologin Ulrike Scheuermann entwickelt. Sie hat auch ein Buch dazu geschrieben, das sich jedoch vorwiegend am wissenschaftlichen Gebrauch orientiert. Ulrike Scheuermann: Schreibdenken. Schreiben als Denk- und Lernwerkzeug nutzen und vermitteln, UTB 2012

**) Silke Heimes: Ich schreibe mich schlank. Mit dem 12-Wochen-Programm gesund zum Wohlfühlgewicht, dtv 2020

Wer hat hier geschrieben?

Daniela Pucher ist Sachbuchautorin und Coach für die Themenbereiche Psychologie, Gesundheit und Wirtschaft. Sie begleitet Autorinnen und Autoren bei ihren Buchprojekten von der Idee bis zur erfolgreichen Vermarktung. Zuletzt ist ihr Gesundheitsratgeber „Raus aus der Hängematte, rein ins fitte Leben“ erschienen. Darüber hinaus betreibt sie das Online-Magazin fürs bunte, fitte und sinnvolle Leben. www.sinnundstift.at und www.daniela-pucher.at

Kategorie: Blog, Texthandwerk Stichworte: Schreiben, Texten

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